Balladen, die mein Leben prägten.

letzte Eintrag 12.02.2024

John Maynard

John Maynard - Eine Ballade von Theodor Fontane

John Maynard ist eine der bekanntesten Balladen Theodor Fontanes.

In der Nacht vom 8. zum 9. August 1841 geriet der Raddampfer Erie auf der Fahrt von Buffalo nach Erie (Pennsylvania) in Brand, nachdem eine Ladung von Terpentin und Farbe, die bei den Kesseln gelagert worden war, Feuer gefangen hatte.

Das Schiff nahm daraufhin Kurs auf die acht Meilen entfernte Küste, ohne sie jedoch zu erreichen. Von den etwa 200 oder 300 Menschen an Bord, darunter viele schweizerische und deutsche Zwischendeckspassagiere, wurden nur 29 gerettet. Der diensthabende Rudergänger Luther Fuller, der bis zuletzt auf seinem Posten ausgeharrt haben soll, verstarb, so wurde es von Kapitän Titus in der Liste der Toten verzeichnet. In einer literarischen Verarbeitung eines unbekannten Autors von 1845 heißt der Dampfsegler, der von Buffalo nach Erie fährt, Jersey, der heldenhafte Steuermann aber bereits wie bei Theodor Fontane, John Maynard.

1997 wurde in der Erie Basin Marina unmittelbar am See „zu Ehren der Legende von John Maynard” eine Bronzegusstafel aufgestellt. Sie gibt Fontanes Gedicht in der englischen Übersetzung von Burt Erickson Nelson wieder und erwähnt den Brand der Erie mit Luther (Augustus) Fuller am Ruder.

Eine Ballade von Theodor Fontane

Die Bürgschaft

Die Bürgschaft - Eine Ballade von Friedrich von Schiller

Eine Ballade von denen die am innigsten durch Freundschaft verbunden waren. Sie entstand im Sommer 1798.

Als in Sicilien der höchst grausame Tyrann Dionysius herrschte und seine Bürger qualvoll hinrichtete, wollte Möros den Tyrannen töten. Er wurde ergriffen und man führten ihn zum Könige. Befragt, antwortete er, er habe den König töten wollen. Der König befahl, ihn ans Kreuz zu schlagen. Möros bat ihn um drei Tage Urlaub, um seine Schwester zu verheiraten; er wollte dem Tyrannen seinen Freund da lassen, der dafür bürgen würde, daß er am dritten Tage zurück käme. Der König gewährte ihm den Urlaub, und der Freund blieb zurück. Als dieser nun die Schwester verehelicht hatte und auf dem Rückwege war, wuchs plötzlich durch Sturm und Regen der Fluß so, daß man weder zu Fuß noch schwimmend hinüber konnte. Möros setzte sich an das Ufer und fing an zu weinen, daß sein Freund für ihn sterben solle. Der Tyrann aber befahl, den Freund ans Kreuz zu schlagen, weil nun schon einige Stunden des Tages vorbei waren. Während er hingeführt wurde, holte Möros den Henker ein, nachdem er endlich den Fluß glücklich hinter sich hatte und eine Räuberbande vertrieben hatte, und ruft aus der Ferne:
Halt, Henker, da bin ich, für den er gebürgte!
Die Begebenheit wurde dem König gemeldet, und der ließ sie vor sich führen und bat sie, daß sie ihn in ihre Freundschaft mit aufnehmen möchten, und schenkte dem Möros das Leben."

Eine Ballade von Friedrich von Schiller

Erlkönig

Erlkönig - Eine Ballade von Johann Wolfgang von Goethe

Der Stoff der Ballade stammt aus dem Dänischen, dort heißt der Erlkönig Ellerkonge, also Elfenkönig.
Die Ballade wurde ursprünglich von Johann Gottfried Herder übersetzt. Dabei entstand der Begriff „Erlkönig” angeblich aus der falschen Übersetzung des Wortes Eller als „Erle”, das er dann mit „König” kombinierte. Goethe schuf die Ballade als Einlage zu dem Singspiel
Die Fischerin,
in dem die Darstellerin die Ballade bei der Arbeit singt.

In einer stürmischen Nacht reitet ein Vater mit seinem kranken Sohn im Arm durch einen dunklen Wald. Das Kind sieht die Gestalt des Erlkönigs. Der Vater spricht von einem Nebelstreif. Doch die gespenstische Gestalt lässt das Kind nicht mehr los, und lockt den Jungen in sein Reich, um sich dort von seinen Töchtern verwöhnen zu lassen. Wieder bemüht sich der Vater, eine natürliche Erklärung zu finden. Doch das Locken wird immer bedrohlicher, und der Sohn reagiert immer panischer. Als der Erlkönig das sich sträubende Kind schließlich mit Gewalt an sich reißt, verliert auch der Vater seine Fassung und versucht, so schnell er reiten kann, den heimatlichen Hof zu erreichen.
Doch zu spät - das Kind in seinen Armen ist tot.

Eine Ballade von Johann Wolfgang von Goethe

Der Zauberlehrling

Der Zauberlehrling - Eine Ballade von Johann Wolfgang von Goethe

Die Ballade »Der Zauberlehrling« von Johann Wolfgang von Goethe wurde im Musen-Almanach von 1798 veröffentlicht. Hauptdarsteller ist ein junger, ungezähmter Zauberlehrling. Er überschätzt seine Fähigkeiten und verliert die Kontrolle über sein Handeln. Erst dem Meister gelingt es, die gewohnte Ordnung wiederherzustellen.

Als der alte Zauberer aus dem Haus geht, will sein Lehrling sich selbst im Zaubern versuchen. Entschlossen wiederholt er die Sprüche, die er vom Meister gehört hat.

Der Zauber gelingt: Ein Besen wird zum Leben erweckt und in einen Knecht verwandelt.
Der Zauberlehrling schickt ihn an den Fluss, um Wasser zu holen. Der Knecht gehorcht und schafft unabl&auuml;ssig Wasser heran. Der Junge bemerkt, dass er den Spruch vergessen hat, der den Zauber beendent. Unterdessen bringt der Besen weiter Wasser und setzt damit das Haus unter Wasser.

Um ihn zu stoppen, versucht der verzweifelte Lehrling ihn fest zuhalten. Er spaltet den Besen mit einem Beil in zwei Teile. Dadurch verschlimmert sich alles, denn nun schaffen zwei Besen-Knechte Wasser herbei.
In größter Not ruft der Lehrling nach dem Meister.
Dieser erscheint und macht den Zauber rückgängig.

Eine Ballade von Johann Wolfgang von Goethe

Die Sonne bringt es an den Tag

Die Sonne bringt es an den Tag - Eine Ballade von Adalbert von Chamisso

Der Dichter lebte Ende des 18. Jahrhundert, was wohl die Frauenfeindlichkeit erklärt!
Der Grundgedanke, der dahinter ist, aber sagt aus, das jede Tat irgendeinmal ausgeplaudert wird!

Der Meister Nikolas sitzt beim Frühtrunk und grübelt. Über die Vergangenheit. Seine junge Frau bemerkt es und drängt ihn dazu, zu reden. Daraufhin erleichtert er sein Gewissen, und erzählt ihr, das er vor 20 Jahren einen Menschen wegen acht Pfennige erschlagen und auf einem Feld verscharrt hat. Er mahnt seine Frau zu schweigen, und merkt doch gleich, das sie es nicht kann.

Der Meister kam vor dem Hochgericht und wurde auf's Rad geflochten.

   Ein grausames Todesurteil!
   Wie ward es kund?
   Der Frauen Zungen nimmer ruht.
   Die Sonne bracht' an den Tag.

Eine Ballade von Adalbert von Chamisso

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Plattdeutsche Weisheit:

Elk is geern wat un nüms ist geern nix
Jeder möchte gern etwas sein und keiner möchte nichts sein.